Produktmanagerin Desiree Fuhs vor einem Feuerwehrauto

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Nina Buchheister Nina Buchheister Referentin Corporate Communications
30/09/21

3 Fragen an … Desiree Fuhs, Produktmanagerin und Unterbrandmeisterin

Autor: Nina Buchheister Lesezeit: Minute Minuten

Sie ist mit der Freiwilligen Feuerwehr groß geworden und seit 2015 selbst aktiv. Desiree Fuhs, Produktmanagerin bei Eplan, hat bei der Hochwasserkatastrophe im August kräftig mit angepackt um Menschen, Tiere und Häuser zu schützen.

Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen waren die beiden besonders von den Wassermassen betroffenen Bundesländer bei den Überschwemmungen im Sommer diesen Jahres. Viele freiwillige Helfer haben ihr Bestes getan, um die Schäden so gering wie möglich zu halten. Eine von ihnen ist Desiree Fuhs. Die Eplan Produktmanagerin tauschte den Laptop mit dem Schutzanzug, um im Kreis Gummersbach zu helfen.

 

Bei der Hochwasserkatastrophe im Sommer waren Sie mit der Freiwilligen Feuerwehr in Wipperfürth im Einsatz. Was war Ihre konkrete Aufgabe?

Desiree Fuhs: Der erste Einsatz war gegen 13 Uhr – ein vollgelaufener Keller. Ab dem Zeitpunkt ging die Sirene fast pausenlos. Durch die flexiblen Arbeitszeiten bei Eplan konnte ich sehr zügig zur Feuerwache fahren – eine kurze E-Mail an meinen Vorgesetzten genügte. Mein erster konkreter Einsatz an dem Tag war dann bei einem Haus, hinter dem ein normalerweise 30 cm breites Bächlein fließt. Dieses „Bächlein“ schwoll auf bis zu 4 Meter an und bedrohte schließlich das danebenstehende Gebäude. Mein Team und ich sicherten es durch Sandsäcke - gemeinsam mit den Bauern, die mit ihren Traktoren viel Material herbeigeschafft hatten.

Fuhs_Portrait


Nach diesem Einsatz folgten unzählige weitere in der Nacht, bei denen wir teils gemeinsam mit der DLRG auch Menschen und Tiere retten mussten, die sonst vom Wasser überschwemmt worden wären. Als die Wassermassen dann endlich zurückgingen, bestand die Hauptarbeit darin, das Wasser zu pumpen und auch zu überwachen. Das ist wichtig, damit sich wegen der im Wasser befindlichen Elektroleitungen keine Brände oder Rauch entwickeln.

 

Die meisten Menschen kennen die Bilder der Katastrophe aus den Medien. Was sind für Sie als unmittelbar beteiligte Helferin die prägendsten Eindrücke aus dieser Zeit?

Besonders einprägend war es, die Schäden und Verluste zu sehen – glücklicherweise bei uns keine schwerwiegenden Menschenschäden, dafür aber enorme Sachschäden. Wohnungen wurden komplett überflutet und die Betroffenen haben alles verloren. Häuser sind bis heute einsturzgefährdet und dürfen nicht oder nur unter gewissen Sicherheitsvorkehrungen betreten werden, viele Autos haben einen Totalschaden. Auch Freunde und Bekannte von mir sind betroffen, dass macht mich sehr traurig.

Positiv sind wiederum die Solidarität und der Zusammenhalt der Menschen untereinander. Viele haben uns Helfern bei unserem stundenlangen Einsatz Brötchen, Kuchen und Getränke gebracht. Nachbarn haben sich gegenseitig beim Entrümpeln unterstützt. Die Bauern kamen mit ihren riesigen Güllefässern zum Abpumpen von Wasser. Und auch die Feuerwehrkräfte aus anderen Regionen, das Technische Hilfswerk und die DLRG waren trotz einer teils sehr weiten Anreise binnen Stunden zur Hilfe da. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke.

Nachteinsatz_Fuhs
Wenn jetzt noch jemand helfen möchte: Was würden Sie ihr oder ihm empfehlen?

Es gibt viele Möglichkeiten, Spenden an die Opfer zu leisten – seien es Sachspenden oder Geldspenden. Die Friedhelm Loh Group, zu der Eplan gehört, hat beispielsweise Mitarbeitern die Chance gegeben zu spenden und der Inhaber Dr. Friedhelm Loh hat jede Spende verdreifacht. Ansonsten sind auf den Webseiten der verschiedenen Kommunen häufig die Daten der Spendenkonten veröffentlicht.

Wer aktiv helfen möchte, kann sich über verschiedene Apps oder Social Media mit anderen Helfern austauschen und organisieren. Da gibt es beispielsweise auch Fahrgemeinschaften, denen man sich anschließen kann – egal ob nur für einen Tag oder mehrere. So oder so: Es ist ein gutes Gefühl, wenn man Menschen in Not, die vieles verloren haben, zumindest ein Stück weit unterstützen kann.

Danke für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement, Frau Fuhs!

Für ihren zweiten Job bei der Freiwilligen Feuerwehr bildet sich Eplan Produktmanagerin Desiree Fuhs permanent fort. Sie hat beispielsweise die Truppmann-, Truppführer- und Sprechfunkerausbildung erfolgreich absolviert, ebenso wie die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger. Das zahlt sich aus: Vor kurzem wurde sie zur Unterbrandmeisterin befördert. 

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