In der Prozessindustrie ist die Nutzung von MTP bereits seit längerem gängig. Doch auch in der maritimen Industrie wird der offene Datenstandard immer wichtiger. Softwareanbieter Eplan setzt verstärkt den Fokus darauf, Kunden aus unterschiedlichen Branchen bei der Vereinfachung und Optimierung ihrer Prozesse zu unterstützen.
Um die Datendurchgängigkeit zu weiterführenden Softwaresystemen voranzutreiben, ist die Software von Eplan jetzt MTP-fähig: Projektdaten aus Eplan lassen sich direkt im MTP-Format exportieren und in weiterführende Systeme einlesen. So wird eine nahtlose Datenübertragung zwischen Engineering und Automatisierung möglich. Weitere Informationen und Praxisbeispiele geben Feeko Harders, Vertical Manager Maritim (Foto links) und Klaus Lechtenbörger Vertical Manager Prozessindustrie bei Eplan (Foto rechts) in diesem Blogbeitrag.
Einen kompakten Überblick zu Eplan und MTP erhalten Sie zudem in diesem Video:
Einsatz von Eplan Software in der maritimen Branche
Eplan bietet die Möglichkeit zur Konstruktion und Darstellung der kompletten Schiffsbetriebstechnik, Verfahrenstechnik, HVAC sowie der Elektrotechnik innerhalb einer datenbasierten Systemlandschaft. Dadurch ist es möglich, mit Eplan den kompletten funktionalen digitalen Zwilling abzubilden – von der einzelnen Komponente bis hin zum ganzen Schiff. Darüber hinaus kann Eplan Software nahtlos in bereits bestehende Systemstrukturen und Prozesse integriert werden, um diese durchgängiger und effizienter zu gestalten. So ermöglichen Eplan Lösungen eine nahtlose Konnektivität zum Generalplan, 3D-Modell, PDM- und ERP-Systemen, weiteren Datenbanksystemen sowie SPS bzw. der Schiffsautomation. Alle beteiligten Gewerke können dabei gemeinsam innerhalb einer Softwareumgebung arbeiten.
Praxisbeispiel: Eplan und MTP unterstützen schlanke Prozesse auf neue Weise
Diese Datendurchgängigkeit hat konkrete Vorteile für verschiedene maritime Unternehmen, ihre Lieferanten und Geschäftspartner. Zum Beispiel wird der Schiffbau dabei unterstützt, Planungsprozesse systemübergreifend zu digitalisieren und kompakter zu gestalten. Wie die MTP-Fähigkeit von Eplan und weiterführenden Systemen die maritime Branche auf eine neue Weise unterstützen kann, zeigt ein Anwendungsbeispiel:
Eine Werft setzt innerhalb der Eplan Plattform ihre Engineering-Planung um. Dabei arbeiten alle Gewerke ohne Medienbrüche in einer Softwarestruktur zusammen: von der Verfahrenstechnik, über die Heizung-, Lüftung- und Klimatechnik bis hin zur Elektrotechnik. Über die MTP-Schnittstelle werden die dabei generierten Daten nahtlos an die Planung der Schiffsautomation weitergegeben. Dafür werden die Projektdaten aus der Eplan Software im MTP-Format exportiert. Anschließend können sie von einem ebenfalls MTP-fähigen Softwaresystem, z.B. von Phoenix Contact, ohne Datenverlust eingelesen und weiterverarbeitet werden.
Während der Engineering-Phase können somit vom Entwurf des Detail-Engineerings bis hin zur Leitstandautomatisierung alle Daten im MTP-Format bereitgestellt werden. Das ermöglicht zum einen effizientere Planung-, Entwicklungs- und Abstimmungsprozesse für die Werft. Zum anderen können so bereits während der Schiffsplanung wichtige Grundlagen geschaffen werden, um die Arbeits- und Wartezeiten bei Inbetriebnahmen zu reduzieren: MTP-konforme Schiffsysteme lassen sich einfach per „Plug & Play“ in Betrieb nehmen. Liegt bei einem bereits eingesetzten Schiff ein Defekt vor, können Module bei einem Stop im Hafen schnell ausgetauscht werden. Auch Nachrüstungen aufgrund von Umweltaufforderungen können auf diese Weise in kürzester Zeit umgesetzt werden. Somit können Unternehmen aus der maritimen Branche mit der konsequenten Verwendung des MTP-Formats wertvolle Ressourcen sparen: Die Werft reduziert Arbeits- und Abstimmungszeiten bei Inbetriebnahmen, während die von der Werft belieferte Reederei von den verminderten Liegezeiten ihrer Schiffe profitieren. Das spart Zeit und Geld.
Prozessindustrie: Modulare Automation in der Verfahrenstechnik mit Eplan und MTP
Kürzere Lieferzeiten, kleinere Chargen und die zunehmende Zahl neuer Produkte, die im internationalen Wettbewerb zügig auf den Markt zu bringen sind: Mit diesen Herausforderungen beschäftigen sich die Betreiber und Anlagenbauer in der Prozessindustrie, insbesondere in den Bereichen Chemie und Pharmaindustrie. Ein Beispiel für clevere Ideen, um solche zu Herausforderungen zu meistern, bietet der Prozess zur Herstellung von Wasserstoff. Hier kommen modulare Bauweisen zum Einsatz, etwa bei der Planung und Fertigung von Elektrolyseuren im Containermaßstab.
Auch in der Prozessindustrie macht sich daher eine durchgängige Verbindung zwischen Verfahrenstechnik und Automationstechnik mittels MTP-Schnittstelle bezahlt. Dabei unterstützt Eplan das Modulieren innerhalb der Verfahrenstechnik mit der Software Eplan Preplanning. Die anschließende MTP-Generierung erfolgt über die MTP-Engine von Semodia.
Eplan ist MTP-ready: Vorteile für die Prozessindustrie
- Mehr Flexibilität bei der Planung von Labor-, Technikums- und Produktionsanlagen erhöht die Effizienz und verkürzt die Time-to-Market sowie Rüstzeiten.
- Nach der Modulplanung können Moduleigenschaften und -informationen im MTP-Format exportiert werden.
- Alle wichtigen Moduldaten wie HMI, Funktionalitäten, Diagnoseinformationen und Alarme liegen mit dem MTP-Export in allgemein verständlicher Form für den Einsatz vor.
- Das MTP-Format in Form einer Text-Datei ist überall leicht anwendbar.
Fazit: Sowohl die maritime Branche als auch die Prozessindustrie profitiert mit der MTP-Exportfunktion von Eplan von durchgängigen Softwarestrukturen. Die herstellerübergreifende Kollaboration und Vernetzung wird vereinfacht und Datensilos werden eliminiert. Alle Gewerke können entlang ihrer Planungsprozesse von der Verfahrens- bis in die Automatisierungstechnik auf eine einheitliche Datenbasis zugreifen. Durchlaufzeiten werden verkürzt und Medienbrüche eliminiert. All das spart Zeit, Kosten und erhöht die Effizienz in sämtlichen verbundenen Prozessen.
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