Back to the Future_1092x620px_72dpi-1

Author

Annika Thomas Annika Thomas Senior Online Editor
5/08/19

…in die Zukunft: Was wir von unseren Lieblings-Sci-Fi-Filmen lernen können

Autor: Annika Thomas Lesezeit: Minute Minuten

Wie leben und arbeiten wir in 30 Jahren? Solche Spekulationen machen Spaß – sind aber gerade in der heutigen Zeit auch ein entscheidender Faktor für Überleben und Erfolg von Unternehmen.

Zukunftsvisionen aus früheren Zeiten sorgen heute gerne mal für Lacher. So erlebte der Kult-Film „Zurück in die Zukunft II“, in dem Marty McFly aus dem Jahr 1985 ins Jahr 2015 reist, einen erneut aufblühenden Hype, als die Zukunftsszenarien von der Gegenwart eingeholt wurden. Wo sind denn nun unsere schwebenden Skateboards und Schuhe, die sich beim Anziehen der Fußform anpassen?

Doch mal abgesehen von den kleinen Gadgets: Wie hätte Mitte bis Ende der 1980er Jahre irgendjemand damit rechnen können, dass Faxgeräte – damals ein technologisches Highlight für moderne Büros – rund 30 Jahre später nur noch ein angestaubtes Schattendasein fristen? Amüsant sind auch Beispiele, die im Groben tatsächlich eingetreten sind, in entscheidenden Punkten aber an der Realität vorbeischrammen: Die Möglichkeit, Fernsehprogramme nach eigenen Wünschen zusammenzustellen hat der Film durchaus korrekt vorhergesagt (und das per Sprachsteuerung! Allerdings ohne den aktuell obligatorischen Ruf nach Frauennamen). Jedoch flimmern hier mehre Vollprogramm-Kanäle gleichzeitig über den Bildschirm - irgendwo läuft schon etwas Interessantes. An massenmarkttaugliche On-Demand-Plattformen dachte noch kaum jemand.

Digitaler Fortschritt: Auch eine Frage des Zeitgeistes

Für technologiegetriebene Unternehmen bekommt die Reise mit dem Fluxkompensator zunehmend einen ernsten Hintergrund. Denn für sie kann es überlebenswichtig sein, Zukunftstrends zu erkennen, korrekt zu bewerten und die richtigen Konsequenzen daraus zu ziehen – heute mehr denn je zuvor.

Der schnelle Wandel und digitale Fortschritt ist besonders ein Phänomen der heutigen Zeit. Der Lebenszyklus von Unternehmen verkürzt sich zunehmend. Das spiegelt sich unter anderem im Börsenbarometer wider. So sind heute im DAX nur noch 14 der 30 Gründungsmitglieder von 1988 vertreten. Und auch ein Blick auf die Fortune Global 500 demonstriert ein Bild der Verdrängung: Mehr als die Hälfte der Unternehmen, die es im Jahr 2000 noch auf die Liste der weltweit umsatzstärksten Firmen schafften, sind heute nicht mehr geschäftlich aktiv. Sie meldeten Konkurs an, wurden durch andere übernommen oder gaben schlichtweg auf, weil sie mit der Dynamik am Markt nicht Schritt halten konnten.

„Unternehmen waren schon immer mit Veränderungen konfrontiert. Doch die Geschwindigkeit und die Unplanbarkeit, mit der Veränderungen heute einhergehen, ist enorm und viel radikaler als noch vor 20 Jahren“, sagt Stephan Stockhausen, Change und Collaboration Coach und Gründer der Manufaktur für Wachstum.

So nahm Nokia beispielsweise bei der Ankündigung des ersten iPhones noch an, mehr als ein Jahr Marktvorsprung auf Apple zu haben und sorgte sich auch nach der Einführung 2007 nicht. Im Gegenteil: Steve Ballmer, zu dem Zeitpunkt noch CEO von Microsoft, das später Nokia übernehmen würde, belächelte die Wettbewerbschancen öffentlich und prophezeite, dass sich das iPhone nicht sonderlich verkaufen werde. Heute dominiert Apple gemeinsam mit Samsung und Huawei die Sparte, während Nokia innerhalb kurzer Zeit in der Bedeutungslosigkeit versank. Daran änderte auch die Übernahme durch Microsoft nichts.

Der Mensch als Blackbox

Übergänge wie der vom Mobil- zum Smartphone, von der Elektronenröhre zur Halbleiterelektronik oder vom technischen Zeichnen zum rechnergestützten Konstruieren (Computer-Aided Design; CAD) sind disruptiv und technologisch getrieben. Doch dieser technologische Fortschritt wäre nicht so drastisch im Markt spürbar, wenn sich parallel nicht ein weiterer, zentraler Treiber verändert hätte: der Mensch. Seine Wertevorstellung, sein Lernverhalten, seine Interaktion und auch sein Statusdenken haben sich gewandelt. Die jüngeren Generationen sind viel schneller bereit, neue Entwicklungen zu adaptieren und ihre Gewohnheiten anzupassen als ihre Vorfahren – ein entscheidender Faktor, der nur schwer vorhersehbar ist In der Folge verändern sich Kundenverhalten und -präferenzen häufig und abrupt und verlangen Unternehmen eine neue Qualität der Wandlungsfähigkeit ab. 

Steter Wandel: Erfolgsbeispiele

Für viele Unternehmen ist Change-Management der Schlüssel. Auf diese Weise schaffte es ein deutscher Automobilkonzern, sein Silodenken aufzubrechen und Prozessketten neu zu definieren. So gelang es dem Unternehmen in Sachen Elektronik mit der Konkurrenz wieder gleichzuziehen. Auch Alexander Bürkle schärfte seine Unternehmensausrichtung. Dank dieses Schrittes wandelte sich der baden-württembergische Elektrogroßhändler zum Technologiedienstleister, der seine Kunden rund um Smart Buildings und Smart Industries berät. Erfolgsbeispiele wie diese zeigen, dass Transformationen sowohl bei Mittelständlern als auch bei Konzernen möglich sind.

Weitere Infos zum Thema Change und Chancen

Verwandte Themen:
Diesen Artikel teilen ...

Kommentar verfassen