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Ein Kaffee mit Peter Philippen, Softwareentwickler (C++) bei Eplan
Peter Philippen hat viereinhalb Jahre lang vorwiegend als Softwareentwickler mit Fokus auf die Eplan Plattform und die Programmiersprache C++ gearbeitet. Seit Januar 2022 leitet er ein Entwicklerteam in diesem Bereich. Ich habe mich mit ihm auf einen (virtuellen) Kaffee getroffen, um über seinen Entwickleralltag bei Eplan zu sprechen.
Peter, schön, dass wir heute über deinen Job als Softwareentwickler bei Eplan sprechen können. Erzähl doch mal, wie bist du überhaupt dazu gekommen, Programmierer zu werden?
Nun, ich bin nicht über eine Ausbildung oder ein Informatik-Studium zum Softwareentwickler geworden, sondern vor allem aus persönlichem Interesse. Meine Leidenschaft fürs Programmieren habe ich schon sehr früh entdeckt: Mein Onkel hat angefangen, mir an seinem C64 BASIC beizubringen, da war ich acht Jahre alt. Bis zum Abitur konnte ich mir dann schon grundlegende C/C++ und Pascal-Kenntnisse aneignen. Mit meinem Maschinenbaustudium an der RWTH Aachen habe ich dann zwar erstmal eine andere Fachrichtung eingeschlagen. Aber dabei habe ich mich so weit wie möglich in Kursen, als wissenschaftliche Hilfskraft und in meinen Studienarbeiten auf das Programmieren konzentriert. Richtig los ging es dann in meinem ersten Vollzeit-Job im Supercomputing Centre im Forschungszentrum in Jülich. Hier habe ich, dank meines damaligen Chefs, Informatik nochmal von der Pike auf gelernt. Auch in meinem weiteren Berufsleben bin ich dann diesem Fachbereich treu geblieben.
Okay, du hast also dein Hobby zum Beruf gemacht und dir dein Informatik-Wissen „on the Job“ angeeignet. Und wie bist du letztendlich bei Eplan gelandet?
Ich war auf einer Jobmesse in Düsseldorf unterwegs, wo auch Eplan einen Infostand hatte. Dort hatte ich ein sehr nettes Gespräch mit Peter Teitscheid, der mittlerweile den Bereich Entwicklung Eplan Cloud Software leitet. Er fragte mich, ob ich mich bei Eplan als Softwareentwickler bewerben möchte – und das habe ich getan. Tja, und nun bin ich seit bald fünf Jahren hier.
Wie sieht dein typischer Arbeitsalltag als Softwareentwickler aus? Und welchen Einfluss haben dabei agile Methoden wie SCRUM und ALM-Prozesse?
Du ahnst es wahrscheinlich schon: Meine Arbeit besteht längst nicht mehr nur aus klassischem Coding, auch wenn mich das nach wie vor fasziniert und mir viel Freude macht. Da ich in einem agilen Team arbeite, ist der regelmäßige Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus der Entwicklung ebenso wie anderen Fachbereichen sehr wichtig. Deshalb sind zwanzig Prozent meiner Arbeitszeit für Meetings reserviert. Agiles Arbeiten bedeutet für mich, dass ich viele Möglichkeiten habe, meinen Entwickleralltag selbst zu gestalten und eigene Ideen für aktive Problemlösungen einzubringen. Es läuft also in der Regel nicht so ab, dass gesagt wird: „Peter, unsere Anwender wünschen sich eine bestimmte Funktion, setz‘ das mal bitte eins zu eins so um“. Stattdessen werden wir im Team kreativ: Wir überlegen, wie diese Anforderung am besten umgesetzt werden kann, ob es alternative Lösungswege oder Möglichkeiten zur Weiterentwicklung gibt. Und dann können wir mit unseren Ideen im kommenden Sprint experimentieren.
Vielleicht ist es auch noch interessant zu erwähnen, womit ich mich in meinem Arbeitsalltag NICHT beschäftige: Zum Beispiel haben wir in der Plattform-Entwicklung ein Team, das sich auf die Infrastruktur rund um unsere Entwicklungsprojekte konzentriert. Die Kolleginnen und Kollegen pflegen unsere Continuous Integration Pipeline. Sie sorgen dafür, dass Plattform-Entwickler wie ich jeden Morgen mit der aktuellen Projektversion in den Arbeitstag starten können. Außerdem haben wir bei Eplan eine sehr hilfsbereite IT-Abteilung, die uns tatkräftig unterstützt, sollten wir einmal Probleme mit unserer Hardware oder unserer technischen Arbeitsumgebung haben.
Welche Tools nutzt ihr im Team, zum Beispiel als Entwicklungsumgebung?
Eins direkt vorweg: Wir entwickeln für Windows. Als Entwicklungsumgebung nutzen wir in unserem Bereich Visual Studio Enterprise, zur Versionsverwaltung verwenden wir GIT und als CCS den Azure DevOps Server. Darüber hinaus benutzen wir auch eigene Tools, die von Entwicklern für Entwickler geschrieben wurden und Eplan spezifische Workflows unterstützen.
Gibt es bei Eplan Besonderheiten bei der Arbeit mit C++?
C++ ist eine sehr mächtige Sprache mit einer Vielfalt an Features. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir sie bei uns alle verwenden und gerne noch selbst welche dazu erfinden würden (lacht). Das fängt an mit Präprozessortechniken - auch wenn diese mittlerweile etwas in die Jahre gekommen sind - und endet noch lange nicht mit der intensiven Nutzung der Standard Template Library. Darüber hinaus orientieren wir uns stark an dem berühmten Entwickler-Standardwerk „Design Patterns“ der Gang of Four. Wir finden fast alle dieser Entwurfsmuster in unserer Architektur wieder.
Wie sieht es mit der Hardware-Ausstattung aus? Bist du zufrieden?
Ja, unsere Abteilung wird laufend mit moderner Hardware ausgestattet. Wir haben leistungsstarke Firmenlaptops und bekommen standardmäßig zwei Bildschirme. Für die Arbeit im Mobile Office können wir unsere Laptops einfach mit nach Hause nehmen. Gerade mit Blick auf die Corona-Pandemie ist das sehr praktisch. Auch IT-seitig werden wir wie gesagt bestens unterstützt, im Büro ebenso wie im Mobile Office. Gerade in den aktuellen Zeiten werden natürlich auch unsere Kommunikationstools immer wichtiger. Wir nutzen Microsoft Teams, um mit unseren Kolleginnen und Kollegen im Austausch zu bleiben, egal wo wir gerade sind.
Letztes Jahr wurde die neue Eplan Plattform 2022 veröffentlicht. Gab es während der Entwicklung Projekte, auf die du besonders stolz bist?
Klar, die Eplan Plattform 2022 ist auch etwas Besonderes für mich und unser ganzes Plattform-Entwicklerteam. Gerade bei der Benutzeroberfläche haben wir mit der neuen Version echt einen großen Entwicklungssprung gemacht. Hier wurde ein neues Bedienkonzept entwickelt, das alle Plattform-Funktionen beinhaltet, wie wir sie zum Beispiel auch aus der Version 2.9 kennen. Gleichzeitig ist es intuitiver und hat einen moderneren Look. Ich persönlich habe auch viel an den Grids gearbeitet. Das sind zentrale Bedienelemente, die zum Beispiel in unserer „Brot- und Butter-Software“ Eplan Elecric P8 viel zum Einsatz kommen. Warte, ich zeige es dir (teilt seine Bildschirm-Ansicht):
Screenshot aus Eplan Electric P8 innerhalb der Eplan Plattform 2022: Peter Philippen hat unter anderem an der Entwicklung der Tabellen in der Mitte und rechts im Bild mitgewirkt.
Manchmal sind es Dinge, die auf den ersten Blick nach Kleinigkeiten aussehen, auf die ich stolz bin. Siehst du die blauen Rahmenlinien, mit denen einzelne Spalten markiert werden können? Ich habe eine Weile daran gesessen, damit sie so funktionieren, wie ich mir das vorgestellt habe.
Und natürlich ist es generell spannend, eine Engineering-Software wie die Eplan Plattform weiterzuentwickeln, die zu den weltweiten Marktführern gehört.
Bisher haben wir vor allem über deine klassische Entwicklertätigkeit gesprochen. Hattest du bei Eplan auch darüber hinaus Gelegenheiten, dich weiterzuentwickeln?
Absolut! Und das ist übrigens auch etwas, was mir hier besonders gut gefällt: Wenn ich merke, dass mir eine Aufgabe besonders Spaß macht, dann bekomme ich auch die Möglichkeit, mich stärker auf diesen Bereich zu fokussieren und eigene Ideen einzubringen. Seit ein paar Jahren bieten wir sogenannte Coding-Dojos an: Hier können unsere Entwicklerinnen und Entwickler gemeinsam neue Methoden und Techniken aus der Softwareentwicklung kennenlernen und ausprobieren. Ich habe mich riesig gefreut, da mitwirken zu dürfen und viel positives Feedback bekommen. Darüber hinaus habe ich als „Pate“ die Einarbeitung von einigen jungen Nachwuchstalenten im Rahmen unseres Traineeprogramms übernommen. Daraufhin bekam ich dann die Möglichkeit, über die IHK die Ausbildereignungsprüfung abzulegen. Nun kümmere ich mich auch um die Ausbildung unserer Azubis zum Fachinformatiker. Und mit dem Jahreswechsel erwartet mich nun eine weitere neue Aufgabe, da ich ab sofort ein eigenes Team leite. Also kurzum: Ich bekomme viele Möglichkeiten, mich frei zu entfalten und habe die tolle Erfahrung gemacht, dass bei Eplan individuelle Talente und Interessen erkannt und gezielt gefördert werden.
Du sagtest gerade, du kümmerst dich auch um die Ausbildung im Bereich der Softwareentwicklung. Warum ist dir dieses Thema so wichtig?
Mir liegt es am Herzen, Wissen weiterzugeben, damit andere davon profitieren können. Denn letztendlich bin ja auch ich vor allem dank der Unterstützung anderer Entwickler zum erfahrenen Programmierer geworden. Bei uns arbeiten einige „alte Hasen“ mit einer Menge Erfahrung, von denen unsere Azubis und Trainees viel lernen können. Und gleichzeitig profitieren wir von frischen Ideen und beugen dem Fachkräftemangel vor, wenn wir selbst ausbilden. Daher bieten wir im Bereich Forschung und Entwicklung die Ausbildung zum Fachinformatiker/ Anwendungsentwickler an. Auch im neuen Jahr stellen wir wieder neue Azubis ein, auf die ich mich schon sehr freue. Und natürlich freue ich mich sowieso immer, wenn neue Kolleginnen und Kollegen zu uns stoßen. Seien es Berufsanfänger, Quereinsteiger mit Programmier-Erfahrung oder studierte Informatiker.
Und ich freue mich über das Gespräch mit dir, Peter. Vielen Dank dafür!
Tipp: Join us! Karrieremöglichkeiten in der Softwareentwicklung bei Eplan
Infos über die Karrieremöglichkeiten bei Eplan sowie zu aktuellen Stellenangeboten gibt es hier: Eplan Karriere – Join us!
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