Dozentin zeigt ihren Studenten im Hörsaal einen Eplan Screenshot

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Annika Thomas Annika Thomas Senior Online Editor
16/05/24

Technikerschule Altötting trifft mit Eplan Education die Bedürfnisse von Arbeitgebern

Autor: Annika Thomas Lesezeit: Minute Minuten

Mehr als 1.600 Hoch- und Berufsschulen nutzen Eplan Education in der Lehre. Warum findet das Programm an Technikerschulen Anklang? Und wie integrieren sie es in ihre Unterrichtsroutine? Zu Besuch bei der Technikerschule Altötting, an der jährlich rund 25 Schüler im Bereich Elektrotechnik abschließen.

Als die Technikerschule im bayerischen Altötting 2009 ihre Türen öffnete, war sie zunächst „analog“ unterwegs. „Der Fächerkatalog des ersten Jahrgangs umfasste noch keinen Lernstoff zu CAD/CAE“, blickt Stefan Reindl zurück. Mit dem Berufseinstieg der ersten Absolventen erhielt der Fachbetreuer der elektrotechnischen Fächer Feedback aus der Industrie. „Dank dieser Rückmeldung haben wir schnell erkannt, dass wir im Bereich Schaltschrankplanung aktiv werden müssen“, so Stefan Reindl. Die Technikerschule suchte nach einer Softwarelösung und fand sie in Eplan Education. „Im Austausch mit der Industrie haben wir festgestellt, dass Eplan bei den Firmen in unserem Einzugsbereich am stärksten verbreitet ist“, sagt Stefan Reindl.

Stefan Reindln ist Lehrkraft an der Technikerschule Altötting.

Stefan Reindl, Technikerschule Altötting


Vom einfachen Stromlaufplan zum 3D-Schaltschrank  

Die Klassenzimmerlizenz im Gepäck nahm Stefan Reindl an der einwöchigen Grundlagenschulung in Monheim teil und erarbeitete sich sein Eplan Wissen in kleiner Runde. „Der Austausch war sehr wertvoll“, bewertet er. Seitdem sind über zwölf Jahre vergangen und der Lernstoff der Technikerschule ist mit Eplan Education gewachsen.

Zunächst stand das Zeichnen von Stromlaufplänen im Fokus, dann kam das Erstellen von Projekten sowie der Umgang mit den verschiedenen Navigatoren hinzu. Der Schaltschrankplanung in 2D folgte die Schaltschrankplanung in 3D. Zur eigenen Artikelverwaltung gesellte sich das Data Portal. Demnächst könnte das Verkabeln und Verdrahten mit Eplan Pro Panel ein weiterer Punkt auf der Unterrichtsagenda werden. „In den Unterricht schaffen es Themen, die im späteren Arbeitsalltag relevant sind und das Arbeiten effektiver machen“, erklärt Stefan Reindl. „Ich finde es großartig, den Schülern innerhalb eines Jahres ein breites Anwendungsspektrum zeigen und beibringen zu können.“

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Unterrichtsroutine entlang des Eplan Projekts

Um den Umgang mit Eplan zu erlernen, sieht der Stundenplan der Technikerschule Altötting drei Stunden pro Woche vor. „Wir arbeiten im Computerraum mit einer kleinen Gruppe“, sagt Stefan Reindl. „Dadurch kann ich die Schüler bei ihren ersten Schritten mit Eplan eng führen.“ In der ersten Schuljahreshälfte steht das Erstellen von Stromlaufplänen im Fokus und Stefan Reindl klickt alles vor. Auf diese Weise machen sich die Schüler mit der Eplan Oberfläche, den Grundfunktionen und der symbolorientierten Arbeitsweise vertraut. Ihren Lernfortschritt präsentieren die Schüler bereits nach wenigen Wochen im Rahmen eines einfachen Projekts.

In der zweiten Schuljahreshälfte wechselt die Klasse dann in die objektorientierte Darstellung. Hier steht das Arbeiten mit den Navigatoren im Mittelpunkt. Die Schüler lernen beispielsweise, mit dem entsprechenden Navigator Klemmen zu erzeugen und zu bearbeiten.

Das Ziel ist es, zum Schuljahresende ein Projekt umsetzen und dabei alle gelernten Eplan Funktionalitäten anwenden zu können. Stefan Reindl ist es wichtig, dass seine Schüler den Projektgedanken verinnerlichen. Daher teilt er mit ihnen ein Basisprojekt, das den Rahmen vorgibt. Anschließend müssen die Schüler Aufgabenstellungen mit wachsenden Schwierigkeitsgraden lösen. Dabei müssen sie beispielsweise das Basisprojekt als ihr Grundlagenprojekt übernehmen, das Projekt vervollständigen oder anhand gegebener Auswertungen zurückinterpretieren, wie Stromlaufpläne und Schaltschränke aufgebaut sind.

Eplan Education fördert interdisziplinäres Lernen 

Den rückwärtigen Weg nimmt der Unterricht auch mit dem fahrbaren, voll funktionsfähigen Schaltschrank der Technikerschule Altötting. Diesen haben Schüler gemeinsam mit dem Fachkollegen für Steuerungstechnik aufgebaut und verdrahtet. Im Fach CAD/CAE rollt der Schaltschrank vom Labor ins Computerzimmer. Dort müssen die Schüler dann alle Komponenten erfassen, Kabel herausnehmen und bemessen.

Das Ziel ist es, den Schaltschrank mit all seinen Komponenten in 2D und 3D darzustellen. Durch dieses fächerübergreifende Lernen verdrahten die Schüler nicht nur die Kabel des Schaltschranks, sondern auch ihr Wissen zu unterschiedlichen technischen Bereichen: Anstatt einzelne Disziplinen isoliert zu betrachten, entwickeln sie ganzheitliche Fähigkeiten. Während seiner Lehrzeit hat Stefan Reindl immer wieder erlebt: „Wenn Schüler selbst aktiv sein können, lernen sie am meisten. Wenn sie Eplan nutzen, lernen sie nicht nur die Software anzuwenden. Anhand der Projekte erfassen sie auch den Unterrichtsstoff besser.“

Um die verschiedenen Betriebsmittel des Schaltschranks zu recherchieren, müssen die Schüler das Eplan Data Portal nutzen. „Das Data Portal ist sehr komfortabel in der Anwendung“, sagt Stefan Reindl. Dennoch möchte der Fachbetreuer der elektrotechnischen Fächer für seine Schüler eine gute Balance zwischen dem Datenangebot des Data Portals und dem Entwickeln eigener Fähigkeiten bei der Artikelverwaltung finden. Daher sind einige Betriebsmittel im Schaltschrank individuelle Kreationen. „So lernen die Schüler mit der Artikelverwaltung umzugehen: Sie lernen eigene Baugruppen oder Einzelteile anzulegen und diese zu pflegen.“

Eplan Zertifizierung als „Zuckerl“ 

Sind die Abschlussklausuren geschrieben, können die Schüler der Technikerschule Altötting noch ein „Zuckerl“ obenauf setzen. Bereits seit zehn Jahren bietet die Technikerschule die Zertifizierungsmöglichkeit zum „Eplan Certified Technician“ an. Als Zusatzqualifikation. Um sie auf die Prüfung vorzubereiten, gibt Stefan Reindl Interessierten einen zweitägigen Crash-Kurs. Darüber hinaus stehen den Schülern über Eplan Education umfangreiche Übungsmaterialien zur Verfügung, anhand derer sie sich mit den Fragemustern vertraut machen können.

„Die Zertifizierung ist für dieses Fach und für die Qualifikation der Schüler eine Bereicherung“, sagt Stefan Reindl. Denn mit dem Zertifikat in der Tasche haben seine Absolventen einen Vorsprung bei der Job-Suche: Während seine Absolventen selbstbewusst auf bereits angeeigneten Eplan Fähigkeiten aufbauen können, profitieren künftige Arbeitgeber von einer kürzeren Einarbeitungsphase. „Das ist eine Win-Win-Situation für alle Seiten“, resümiert Stefan Reindl. Und gerade in Zeiten des Fachkräftemangels trifft es die Bedürfnisse künftiger Arbeitgeber in der Industrie.

 

Weitere Informationen zu Eplan Education

Eplan Education an der HS Coburg: Software für Elektrokonstruktion bereits im Studium kennenlernen

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